Im Begleitprogramm zur Ausstellung SELTENLAND – Philipp Wewerka und Gäste laden wir zu einem offenen Podiumsgespräch unter dem Titel „Behindert sind wir doch alle! Wann ist etwas Kunst?“ ein. Die Ausstellung präsentiert erstmals eine umfangreiche Auswahl aus dem zeichnerischen Werk von Philipp Wewerka – eines Autisten, der seine innere Welt in eindrucksvollen, oft seriellen Zeichnungen entfaltet und damit nicht nur künstlerische Eigenständigkeit, sondern auch neurodiverse Wahrnehmungs- und Denkweisen sichtbar macht.
Im Gespräch werden die im FORUM GESTALTUNG gezeigten Arbeiten, das Ausstellungskonzept sowie grundsätzliche Fragen zur Kunst, zur Rolle von Autorschaft und Außenseiterschaft, zur Bedeutung von neurodiversen Perspektiven und zur Inklusion im Kunstbetrieb reflektiert. Welche Rolle spielen Zuschreibungen und Wahrnehmungsunterschiede in der künstlerischen Produktion und Rezeption? Und wie verändern inklusive Ansätze unser Verständnis von Kreativität und kultureller Teilhabe?
Gemeinsam mit folgenden Gästen möchten wir diesen Fragen nachgehen und Kunst als einen Raum für vielfältige Realitäten und Perspektiven begreifen:
Anlässlich seines 60. Geburtstags widmet sich die Ausstellung SELTENLAND erstmals umfassend dem Werk des Künstlers Philipp Wewerka. Aus über 800 Papierarbeiten präsentiert sie eine Auswahl, die sich um ein zentrales Motiv in Wewerkas Schaffen dreht: die Sehnsucht nach Aufbruch, nach einem anderen Ort – dem imaginären „Seltenland“.
Wewerkas kleinformatige, meist beidseitig bearbeitete Zeichnungen – mit Motiven wie Zügen, Schiffen, Raketen oder U-Booten – bewegen sich zwischen verspielter Fantasie und obsessiver Genauigkeit. Sie sind zugleich poetische Fluchten und präzise Innenansichten eines Künstlers, der als Autist stets Außenseiter blieb – und uns gerade dadurch neue Perspektiven eröffnet.
Vier künstlerische Positionen ergänzen die Ausstellung:
SELTENLAND ist Einladung und Reise zugleich – ein Ort jenseits des Alltäglichen, den Philipp Wewerka in seinen Bildern immer wieder neu erfindet.