Ein Land in seiner Vielfalt

Veröffentlicht
03
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02
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2023
thema
Ausstellung
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FORUM GESTALTUNG

Die neuen Mitglieder des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt stellen sich in Magdeburg mit ausgewählten Werken vor.

VON KAI AGTHE

MAGDEBURG/MZ – Manche Bilder sind so neu, dass man fast glauben möchte, die Farbe auf ihnen sei noch feucht. In der Ausstellung „Generell frisch“ sind Arbeiten von 25 neuen Mitgliedern des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt(BBK) zu sehen. […]

[…] Es ist bereits die siebente „Generell frisch“-Ausstellung, die BBK-Neumitglieder vorstellt. Aber zum ersten Mal ist diese künstlerische Leistungsschau in der Landeshauptstadt zu sehen. Das Interesse zur Eröffnung war entsprechend groß: 300 Gäste konnte man zur Vernissage begrüßen. […]

Schwerpunkt Halle

Wenig überraschend kommen allein zehn der hier Ausstellenden aus der Kunststadt Halle. Darunter zwei Schmuckdesigner, die beide auf ungewöhnliche Ausgangsmaterialien setzen: Marcus Biesecke ist mit Broschen vertreten, die er in Ätztechnik auf Spiegelscherbengestaltete. Elisa Sophia Herrmann mit Anhängern aus verschiedenen Hölzern, die zu vielfarbigen Mosaikflächen zusammengesetzt werden.
Andreas Hornbogen wiederum widmet sich in seinen farbsatten Gemälden dem Faszinosum Wald, während Philipp Eichhorn auf großformatigen Leinwänden Szenen vom Rand der Gesellschaft in den Fokus rückt. [...]
Kuratiert wird die Schau von Marion Münzberg und Franziska Bilharz, zwei Künstlerinnen aus Dessau, die auch selbst mit Werken vertreten sind. Münzberg zeigt vier Blätter mit Motiven aus scheinbar organischen Strukturen, darunter die großformatige Arbeit „Uniendo“. Mit schwarzem Fineliner gezeichnet, sind diese detailreichen Zeichnungen nicht zuletzt ein unglaubliches Geduldsspiel. Bilharz wiederum mag es unkonventionell und verspielt, wie ihre Keramiken „Flora I“ und „Flora II“ erkennen lassen, die den Eindruck erwecken, außerirdischen Ursprungs zu sein.
[…] Die großformatigen Druckgrafiken von Sabine Riemenschneider aus Wernigerode etwa, die kubistisch aufgelösten Acrylbilder von Elena Kiseleva-Arendt aus der Lutherstadt Wittenberg oder auch die wunderbar melancholischen „Interieur“-Gemälde von Andreas Niemeck aus Barleben (Bördekreis).
„Malerei ist fürs Auge, Bildhauerei fürs Gefühl“, wusste der Weimarer Klassiker Johann Gottfried Herder (1744-1803). Emotional sind auch die Statuetten von Menschen von Jörg Riemke (Halle) und die von Tieren von Andreas Seidel (Magdeburg).

Mitteldeutsche Zeitung, 02.02.2023

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