10 Jahre Wewerka Archiv

Veröffentlicht
04
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06
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2024
thema
Allgemein
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Glückwünsche von Norbert Pohlmann

Vor genau zehn Jahren, am 3. und 4. Juni 2014, kamen im Forum Gestaltung, das wiederum genau zehn Jahre zuvor seine folgenreiche Arbeit aufgenommen hatte, Freunde und Kollegen von Stefan Wewerka, Kultur- und Kunstschaffende, Kulturpolitiker zusammen, um das Archiv zu gründen, das sich, Wewerka im Namen tragend, nicht nur mit Stefan, sondern auch mit dessen Vater Rudolf, Onkel Hans und Sohn Philipp beschäftigt.

Im Katalog der überhaupt ersten Magdeburger Stefan-Wewerka-Ausstellung „schlagartige veraenderung“ (eröffnet im Oktober 2013) musste am Ende noch konstatiert werden, dass die Stadt Magdeburg „jener unnachgiebig fordernden, gedankenscharf und nüchtern sich selbst übersteigenden Phantasie“, die das Werk Stefan Wewerkas so exemplarisch auszeichnet, noch immer kein „dauerhaftes Wohnrecht […] eingeräumt“ habe.

Diese Aussage gehörte nach der überaus erfolgreichen Ausstellung schnell der Vergangenheit an, denn gemeinsam mit der Familie Wewerka und dem Forum Gestaltung hatte die Stadt Magdeburg den Entschluss zur Gründung eines Wewerka-Archivs gefasst, dessen Einrichtung und Betreuung seitdem in den Händen des Forum Gestaltung liegt.

Seine Heimstadt fand das Wewerka-Archiv somit in der ehemaligen Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, wo Hans Wewerka 1911 bis zum frühen Tod im ersten Weltkrieg 1915 die Bildhauerklasse betreute und Rudolf die expressionistische Künstlervereinigung 1919 mitbegründete. Ein guter Ort, in dem nicht zuletzt der waltende Genius loci mit dazu beigetragen hat, dass sich das Forum Gestaltung in den Jahren seiner Existenz zu einem bedeutenden Ausstellungs-, Veranstaltungs- und auch Kulturgewerbezentrum entwickeln konnte, mit dem deutlich sichtbaren Herzstück der reaktivierten Ausstellungshalle. In der konnten wir als Ergebnis intensiver Archivarbeit im September 2022 erstmalig eine Hans-Wewerka-Ausstellung eröffnen, die, nachdem sie im Keramik-Museum Höhr-Grenzhausen und im Barlach Museum Güstrow zu sehen war, aktuell im Wiesbadener Stadtmuseum zu bestaunen ist.

Die erfolgreiche Entwicklung des Archivs verdankt sich nicht zuletzt einem engagierten wissenschaftlichen Beirat mit namhaften Persönlichkeiten, Wulf Herzogenrath, dem langjährigen Direktor der Abteilung bildende Künste der Akademie der Kunst, Berlin, Stefan Kraus, dem Direktor des Kolumba, Köln, dem Maler und Wewerka Schüler Peter Tollens, Petra Oelschlägel, der früheren Leiterin des Kunstmuseums Villa Zander, Bergisch-Gladbach und dem Verleger Alexander Wewerka, Berlin.

Neben dem „alltäglichen“ Archivbetrieb, in diesem Jahr mit besonderem Augenmerk auf Rudolf Wewerka, dessen 135. Geburtstag und 70. Todestag (28. Juni) wir heuer begehen, stehen als nächste Aufgaben recht große Ausstellungsvorhaben an: mit Mode-Entwürfen und dem grafischen Werk Stefan Wewerkas und mit Arbeiten von Philipp Wewerka.

Homepage des Wewerka Archivs